Archive for the 'Uncategorized' Category

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Refugee Protestmarsch zieht mit hunderten Unterstützenden durch Leipzig!

“Unsere Anwesenheit ist ein Zeichen der Ungehorsamkeit gegenüber Staaten”

 Der Refugee Protest March erreichte nach über 300 gelaufenen Kilometern am Montag den 24. September Leipzig. Bei einem ersten Besuch im Flüchtlingslager Grünau teilten die Protestierenden den dortigen Bewohner*innen ihre zentralen Anliegen mit – Abschaffung der Residenzpflicht, Abschiebestopp, Abschaffung der Lager – und ermutigten sie, sich ihnen anzuschließen. Am Dienstag gaben die Protestierenden bei strahlendem Sonnenschein eine Pressekonferenz am Karl-Heine-Platz um danach mit zahlreicher Unterstützung auf einer Demonstration durch Leipzig zu ziehen.

 “Die Residenzpflicht ist für uns nicht akzeptabel und wir werden mit jedem Schritt dieses Gesetz durchbrechen.”

 So führten die Streikenden ihren Marsch durch Leipzig auf einer lautstarken und entschloßenen Demonstration fort. Die 50 Protestierenden, denen sich nun auch Flüchtlinge aus Halle und Leipzig anschlossen, erneuerten Ihre Forderungen lautstark zusammen mit mindestens 400 UnterstützerInnen. Auf etwa zehn Kilometern skandierten Streikende und Unterstützende den Leipziger*innen ihre Forderungen nach Bewegungsfreiheit und Bleiberecht entgegen, verteilten Tausende Flugblätter und machten unter anderem vor dem Neuen Rathaus Stop um Redebeiträge zu verlesen. Der symbolische Platz vor dem Neuen Rathaus wurde energisch eingenommen und Statuen erklommen um Transparente gut sichtbar zu Platzieren.

 “Der Mensch kommt auf die Welt, lernt zu gehen und geht der Freiheit entgegen”

 Die Notwendigkeit die Schritte in Richtung der Freiheit zu erlernen galt es vor dem Neuen Rathaus mit besonderem Nachdruck zu betonen. So wurde an diesem Ort nur einige Monate zuvor beschloßen Flüchtlinge, zwar in kleineren, aber weiterhin in Lagern unterzubringen. Und Bürger*innen konnten diesen Ort nutzen um ihre rassistischen Vorstellungen vorzutragen und um gemeinsam den Wertverfall ihrer Eigenheime zu bejammern, den der Zuzug von Flüchtlingen in ihre Nachbarschaft angeblich mit sich bringen würde… Dem institutionellen Rassismus der Stadt und dem der Bürger*innen erteilten die Demonstrationsteilnehmer*innen eine klare Absage.

“Wir haben sechs Monate auf der Straße gewohnt, um klar zu machen, dass wir dagegen sind in Lagern wohnen zu müssen.”

 Die Demo führte weiter durch die heile Konsumwelt der Leipziger Innenstadt, deren feierliche Stimmung aufgrund der Eröffnung eines weiteren riesigen Einkaufszentrums an diesem Tag, mit durch die Gassen hallenden Rufen, nach Bewegungsfreiheit und gegen Nationalismus und Kapitalismus, bedacht wurde. Auf der zweiten Hälfte der Demonstration zogen die Streikenden in den Osten der Stadt. Dort kam auf einer weiteren Kundgebung ein streikender Leipziger Flüchtling zu Wort, der die Marschteilnehmenden begrüßte und seine Unterstützung betonte. In einem weiteren Redebeitrag trug die Leipziger Gruppe “The Future is Unwritten” die Verbindung zwischen Kapitalismus, Migrationskontrollen und institutionellem Rassismus vor.

 “Flüchtlinge bleiben – Nazis vertreiben”

 Nur einmal tauchten am Rande der Demonstration zwei Nazigestalten auf, die mit lautstarker Antipathie bedacht und schnell von ihren Freund*innen in Uniform in Schutz genommen wurden. Der Aufruf der NPD nach “kreativem Widerstand” gegen den Protestmarsch verhallte in Leipzig und wurde von einer sehr breiten Unterstützung übertönt. Auch die Erfahrung aus Erfurt wird den Nazis gezeigt haben, dass mit den entschloßenen Streikenden nicht zu Spaßen ist – dort standen Nazis etwa 30 Sekunden mit Transparenten neben einer Pressekonferenz der Streikenden bevor sie ihrer Propaganda Materialien entledigt und entschloßen vertrieben wurden. Die nächsten Tage wird der Protestmarsch durchs provinzielle Nordsachsen und das auch nicht viel bessere Sachsen-Anhalt ziehen. Eine breite Unterstützung des Protestmarschs wird auch dort benötigt – Es bleibt wichtig den Marsch zu begleiten – Alle Flüchtlinge, Antirassist*innen und Antifaschist*innen sind aufgerufen dies zu tun!

 “Wir rufen einander zu um das zu tun, wozu wir alle fähig sind: zum Kampf um die Freiheit.”

 Die letzten Kilometer der Demonstration führten über die Eisenbahnstraße, in der viele Menschen mit Migrationserfahrung erreicht wurden, von denen sich Einige solidarisierten und mit den Streikenden in Richtung des Flüchtlingslagers in der Torgauer Straße 290 zogen. Das Sozialamt hatte zusammen mit Polizei und Ordnungsamt “aus Sicherheitsgründen” ein Verbot ausgesprochen, das Gelände des Lagers zu betreten. Dem widersetzten sich spontan hunderte von Demonstrant*innen, liessen den Torwärter nach “Einhaltung der Spielregeln” stammelnd stehen und besetzten kurzer Hand die Grünfläche vor den zwei hässlichen Lagergebäuden. Dort wurden die anwesenden Flüchtlinge angesprochen und von den Streikenden über ihren Marsch informiert, schließlich verabschiedeten sich die Teilnehmenden des Potestmarsch von denjenigen Unterstützer*innen die in Leipzig bleiben würden bei einer Abschlußkundgebung, warmen Essen und Musik.

 Wir bedanken uns bei den Teilnehmenden des Protestmarschs, dass sie ihren Kampf nach Leipzig brachten und erklären und weiterhin uneingeschränkt solidarisch mit dem Refugee Protest March to Berlin und seinen Forderungen!

keep updated: www.refugeetentaction.net

 

25.09. Demonstration: Break Isolation March in Leipzig

Es ist (fast) soweit! Am Montag, dem 24.09. werden die Protestierenden des Break Isolation-Marsches in Leipzig ankommen. Am Nachmittag werden sie die Asylunterkunft in Grünau in der Liliensteinstraße 15a besuchen, wo 220 Menschen in einem Sammellager leben müssen.
Am Dienstag, dem 25.09. wird um 11 Uhr eine Pressekonferenz der Protestierenden am Felsenkeller stattfinden.
Um 12 Uhr wird dort die Demo starten, die die Protestierenden auf ihrer Route durch die Stadt begleitet.
Die Demo wird mit einer Abschlusskundgebung und gemeinsamer Vekü an der Asylunterkunft in der Torgauer Str. 290 enden.
Kommt alle und zeigt eure Solidarität!
Begleitet die Protestierenden auch auf ihrem Weg durch Nordsachsen!
Unterstützung wird immer noch benötigt! (siehe oben >> Unterstützung)
Solidarität ist eine Waffe!

ACHTUNG: Neuer Demostartpunkt – Karl-Heine-Str./Eingang Karl-Heine-Platz


Protestmarsch der Flüchtlinge und Migrant_innen am 25. September in Leipzig

Der selbstorganisierte Protestmarsch der Flüchtlinge und Migrant_Innen, der am 8. September in Würzburg gestartet ist und sich auf zwei Routen, per Bus und zu Fuß nach Berlin begibt, wird am 25. September in Leipzig ankommen.

An diesem Tag wird es eine Demo geben, die den Marsch unterstützen und ihn auf seiner Route durch die Stadt begleiten soll.

Um diese und weitere Protestaktionen vorzubereiten und die Protestierenden mit Infrastruktur und anderem zu unterstützen sind  viele Unterstützer_innen nötig!

Deshalb treffen wir uns am Mitwoch, dem 19.09. um 19 Uhr in der Libelle (Kolonnadenstr. 19) in Leipzig. Kommt vorbei, bringt euch ein, informiert euch und andere und zeigt euch solidarisch!

Kommt zur Demo am 25. September in Leipzig!

 

Es werden auch noch dringend Spenden benötigt!

 

Bankverbindung:

Förderverein Karawane e.V.

GLS Gemeinschaftsbank eG

Stichwort: Protestmarsch Berlin

Kontonummer: 4030780800

Bankleitzahl: 43060967

IBAN: DE28430609674030780800

BIC: GENODEM1GLS

Pressemitteilung: Protestmarsch der Flüchtlinge und Migrant_innen von Würzburg nach Berlin gestartet – Station in Leipzig wird vorbereitet

Am Samstag, dem 8. September, ist der Protestmarsch von Flüchtlingen in Würzburg gestartet. In etwa einem Monat wird er Berlin erreichen. Um den 25. September werden die Protestierenden in Leipzig erwartet. Es wird in diesen Tagen Protestaktionen geben.

Der Selbstmord des iranischen Flüchtlings Mohammad Rahsepar im Januar in der Asylunterkunft in Würzburg war Auslöser für den öffentlichen Protest der iranischen Flüchtlinge in Würzburg, welcher am 19. März begann. Dieser selbstorganisierte Kampf der Flüchtlinge beinhaltete bisher öffentliche Protestcamps, Demonstrationen, und einen langen – zum Teil trockenen – Hungerstreik.

Ihr Kampf gegen die unmenschlichen Lebensbedingungen und das miserable Asylrecht in Deutschland hat sich seitdem auf neun Städte in vier Bundesländern ausgeweitet und erstarkt weiter. Nachdem die Forderungen der Flüchtlinge bisher nicht erhört wurden, tragen die Streikenden ihren Protest nun auf eine neue Ebene.

Gestern, am Samstag den 8. September, fand in Würzburg eine Demonstration mit rund 400 TeilnehmerInnen als Auftakt zum Protestmarsch nach Berlin statt. Mit dem Ende der Demonstration startete eine Gruppe aus 70 Personen, bestehend aus protestierenden Flüchtlingen und solidarischen AktivistInnen verschiedener antirassistischer Gruppen, den Marsch. Der Protestmarsch soll in zwei Routen, zu Fuß und mit Bussen, erfolgen und gegen Ende September in der Hauptstadt ankommen. Dort wollen die streikenden Flüchtlinge ihren Forderungen mittels größerer Proteste Ausdruck verleihen. Sie wollen dort demonstrieren bis ihre Forderungen erfüllt werden.

„Wir, ja, wir sind die Überlebenden von Ungerechtigkeit, Diskriminierung, Armut, Unterdrückung, Kolonialismus und Imperialismus, und wir werden jetzt die Spielregeln festlegen. Dann wird man uns anhören und unseren Forderungen entsprechen müssen“ so ein Sprecher der Flüchtlinge in Würzburg.

Sie fordern die Abschaffung der Residenzpflicht, der Abschiebungen und die Schließung aller Flüchtlingslager, um so für Flüchtlinge in Deutschland bessere Lebensbedingungen in Würde und Menschlichkeit zu erzielen.

Durch diese Aktionsform wollen sie erreichen, dass sich Flüchtlinge, die in den auf dem Weg liegenden Lagern wohnen, der Karawane anschließen.

Der Protestmarsch wird, wenn er nicht durch die Polizei gestoppt wird, voraussichtlich um den 25. September in Leipzig ankommen und auch hier wird es weitere Protestaktionen geben. „Wir möchten die protestierenden Flüchtlinge Willkommen heißen und sie in ihrem Kampf unterstützen. Wir erklären uns uneingeschränkt solidarisch mit ihren Forderungen. Wir werden dafür sorgen, dass die ankommenden Flüchtlinge mit Essen und Schlafplätzen versorgt werden und ihr Protest auch hier in Leipzig gehört wird. Dazu werden wir, zusammen mit Personen anderer antirassistischer Gruppen und den Flüchtlingen in den Asylunterkünften der Region, Protestaktionen in diesen Tagen organisieren“ so Luka Bando, eine Sprecherin der Initiative Grenzenlos.

Refugee Protestmarsch von Würzburg nach Berlin

 

Der Selbstmord des iranischen Flüchtlings Mohammad Rahsepar im Januar in der Asylunterkunft in Würzburg war der Auslöser für den öffentlichen Protest der iranischen Flüchtlinge in Würzburg. Dieser selbstorganisierte Kampf der Flüchtlinge begann am 19. März und umfasste bislang u.a. öffentliche Protestcamps, Demonstrationen, und einen langen – zum Teil trockenen – Hungerstreik.

Ihr Kampf gegen die unmenschlichen Lebensbedingungen und das miserable Asylrecht in Deutschland hat sich seitdem auf neun Städte ausgeweitet. Trotz der radikalen Mittel blieben die Forderungen der Flüchtlinge bisher ungehört, sodass die Streikenden ihren Protest nun auf eine neue Ebene getragen haben.

„Wir werden keine Gesetze respektieren, die uns nicht als Menschen respektieren.“

Mit diesen Worten organisierten sie einen Protestmarsch, der in zwei Routen, zu Fuß und mit dem Bus, von Würzburg nach Berlin führt.

Auf ihrem Weg werden sie weitere Flüchtlinge, die in den auf dem Weg liegenden Lagern leben ermutigen, an dem Protest teilzunehmen. Schließlich werden sie ihre Forderungen mit weiteren Protesten unüberhörbar in der Hauptstadt platzieren, bis diese verwirklicht werden. Sie fordern die Abschaffung der Residenzpflicht, den sofortigen Stopp aller Abschiebungen und die Schließung aller Flüchtlingslager. Sie greifen somit die rassistische Gesetzgebung in Deutschland an und erkämpfen sich ihr Recht auf Bewegungsfreiheit. Diese Kritik am institutionellen Rassismus und ihre radikalen Forderungen gilt es zu unterstützen!

Mit dem Protestmarsch brechen die Flüchtlinge bewusst und öffentlichkeitswirksam die Residenzpflicht. Diese ist eine koloniale Gesetzgebung und bildet mit weiteren rassistischen Sondergesetzen einen Gesetzeskomplex der Unterdrückung, Isolation und des sozialen Ausschlusses.

Der Protestmarsch wird, wenn nicht durch staatliche Kontrolle gestoppt, am 24. September in Leipzig ankommen und auch hier wird es weitere Protestaktionen geben. Wir rufen alle Interessierten dazu auf, den Protestmarsch in Leipzig und auf seinem weiteren Weg durch Sachsen zu unterstützen. Kommt zur Demo in Leipzig am 25. September! Begleitet den Protestmarsch auf seinem Weg! Informiert Menschen, die in den Heimen in Sachsen leben müssen!

Der Marsch wird seinen Weg durch Nordsachsen fortsetzen, ein Gebiet, das für Menschen außerhalb des weiß-deutschen Schemas als extrem gefährlich gilt. Die Protestierenden werden im Raum Brösen/ Bad Düben eine Nacht (um den 25./ 26. September) verbringen. Deshalb ist es wichtig, die Protestierenden besonders dort zu unterstützen. Also: fahrt nach Brösen oder Bad Düben, informiert auch die lokale Presse und schafft öffentliches Bewusstsein für die Protestierenden.

Auch die NPD möchte sich zu Wort melden und rief dazu auf, den Protestmarsch mit „kreativen Aktionen“ zu stören. Wir sollten jegliche Form rassistischer Gegenbewegungen verhindern!

Wir möchten die protestierenden Flüchtlinge in ihrem Kampf unterstützen und solidarisieren uns mit ihren Forderungen für ein selbstbestimmtes Leben und wirkliche Gleichberechtigung und mit ihrem Widerstand gegen den rassistischen deutschen Normalzustand!

Wir fordern mit ihnen zusammen die Schließung aller Lager, die Flüchtlinge isoliert und in der unter unmenschlichen Bedingungen leben müssen! 

Die Residenzpflicht gehört abgeschafft!

Alle Abschiebungen müssen gestoppt werden!

Bleiberecht für alle!

 

Um den Protestmarsch in Leipzig zu unterstützen und Aktionen sowie Infrastruktur mit den Protestierenden zu organisieren treffen wir uns am Mittwoch, dem 19.09. um 19 Uhr in der Libelle (Kolonnadenstr. 19) in Leipzig.

 

Infos unter: www.refugeetentaction.net

 

Kundgebung: Solidarität mit kämpfenden Flüchtlingen im Hungerstreik in Würzburg

Am Dienstag, den 03.07. versammelten sich etwa 60 Menschen in Leipzig zu einer Kundgebung unter dem Motto: „Solidarität mit den kämpfenden Flüchtlingen im Hungerstreik“.


Gegen 18.30 versammelten sich Aktivist_innen aus Leipzig, unter anderem aus einer lokalen Sammelunterkunft, um mit Transpis, Plakaten, Flyern und Redebeiträgen auf die Situation der Flüchtlinge in Würzburg und anderen Städten aufmerksam zu machen.

In den Redebeiträgen, die ins Englische übersetzt wurden, wurden die Forderungen der Flüchtlinge im Hungerstreik vorgetragen.
Diese lauten:
* Abschaffung des Systems der Gemeinschaftsunterkünfte.
* Abschaffung der Residenzpflicht.
* Anspruch auf Rechtsbeistand und Dolmetscher_innen im Asylverfahren.
* Verkürzung der Dauer der Asylverfahren.
* Abschaffung der entwürdigenden Versorgung mit Essenspaketen.   (landesweite Regelung in Bayern)
* Deutschkurse ab dem ersten Tag.
* Vereinfachte Regeln zur Familienzusammenführung.
* Abschaffung von Arbeitsverboten, für die Möglichkeit, den eigenen Lebensunterhalt durch Arbeit zu sichern und für die Möglichkeit zu studieren.

Auch Aktivist_innen die im Flüchtlingslagers in der Torgauer Str. 290 in Leipzig leben müssen solidarisierten sich mit den Forderungen der kämpfenden Flüchtlinge in Würzburg. Sie beteiligten sich mit Transparenten und Redebeiträgen an der Kundgebung. Im ersten Redebeitrag wurde die Asylpolitik Deutschlands kritisiert, die dafür verantwortlich ist, dass ihre Asylprozesse immer weiter verlängert und verschoben werden.
„Wenn das so weitergeht, werden wir auch einen Hungerstreik anfangen und uns so mit den Flüchtlingen in Würzburg solidarisieren“ so Amir Ardalan Rahnama. Weiterhin kritisierte er Menschenrechtorganisationen, deren Diskurs zwar geprägt sei von der Forderung nach Rechten für Unterdrückte, die aber blind für die Rechte von Flüchtlingen seien.

Später wurde das offene Mikrofon für weitere spontane Redebeiträge genutzt. In diesem Rahmen wurden Stimmen laut, die angaben, sich aufgrund des staatlichen Umgangs mit Flüchtlingen dafür zu schämen, „Deutsche“ genannt zu werden. Anstelle der restriktiven und menschenverachtenden Asylpolitik wurde gefordert, Flüchtlinge willkommen zu heißen.

Neben wenigen Pöbeleien durch Passant_innen am Rand der Kundgebung und undifferenzierten Kommentaren eines selbsternannten „Flüchtlingsexperten“, der staatlichen Rassismus negierte, weil er besser wisse was Rassismus sei, verlief die Kundgebung erfolgreich und angenehm.

Zum Hintergrund des Streiks
Seit Mitte März ist eine Gruppe iranischer Flüchtlinge in Würzburg mit kleineren Unterbrechungen im Hungerstreik. Sie kämpfen gegen Lagerunterbringung, Residenzpflicht, Abschiebung und für ein Bleiberecht. Mit andauernden Protestcamps zeigen sie seit dem 18. März Präsenz in der Würzburger Innenstadt und kämpfen dafür, ihre gesellschaftliche Isolation zu durchbrechen und Gehör zu finden.
Am 4. Juni, zu Beginn der Protestwelle, nähten sich zwei der Hungerstreikenden in Würzburg die Münder zu und trugen den Protest damit auf eine neue Ebene. Nach und nach schlossen sich neue Aktivist_innen in Würzburg dem Streik an und nähten auch ihre Münder zu. Sie schrieben dazu:
„Wir sind die Stimme aller Asylbewerber, die ihr Recht einfordern. Wir haben laut geschrien, aber niemand hat uns gehört. Jetzt haben wir unsere Lippen zugenäht, weil alles gesagt wurde.“
Am 27. Juni ging einer der streikenden Flüchtlinge in Würzburg, Mohammed Hassanzadeh Kalali in einen trockenen Hungerstreik über- er hörte auf zu trinken, in der Hoffnung, seine Forderung nach Anerkennung seines Asylantrages würde endlich gehört werden. Nachdem das Verwaltungsgericht Regensburg beim Auswärtigen Amt eine Anfrage auf Auskunft eingereicht hat, hat er die Flüssigkeitsaufnahme wieder aufgenommen und wartet mittlerweile auf die Antwort vom Verwaltungsgericht.
Noch immer warten acht der Streikenden auf ihre Anerkennung als politische Flüchtlinge.
Am 03.07. schlossen sich weitere Flüchtlinge in Aub und Bamberg dem Protest an, starteten Dauerkundgebungen und kündigten an, ebenfalls in den Hungerstreik zu treten. Auch in München und Berlin formiert sich Widerstand von Flüchtlingen, die in den nächsten Tagen Protestcamps errichten wollen.

Die Methoden der Flüchtlinge werden immer radikaler und die Bewegung breitet sich bundesweit aus.
„Das ist der Beginn einer landesweiten Bewegung von Flüchtlingen gegen die unmenschlichen Bedingungen.“, schreiben die streikenden Flüchtlinge in Würzburg.

Wir erklären uns uneingeschränkt solidarisch mit den Forderungen der Flüchtlinge!
Freedom of movement is everybody‘s right!

Mehr Informationen zu den Hungerstreiks findet ihr hier:

Würzburg: www.gustreik.blogsport.eu

Aub: http://asylaub.wordpress.com

Bamberg: http://antifareferat.wordpress.com/2012/07/01/protest-statement-von-asylbewerbern/

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Unterstützt die Petition der Leute aus Würzburg: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition%3Bsa%3Ddetails%3Bpetition%3D24483

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Stellungnahme zu den Diskussionen um die geplanten Flüchtlingslager in Leipzig

Im Zuge des von der Stadt vorgeschlagenen Konzeptes zur „dezentralen“ Unterbringung „Wohnen für Berechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz in Leipzig“ (Beschlussvorlage V/1904) sind in den letzten Wochen unter einigen Anwohner_innen der Stadtteile Wahren, Portitz und Grünau Diskussionen laut geworden, deren stellenweise rassistischer Inhalt in Presse und Fernsehen1 wiedergegeben wurde. Auch neu gegründete Bürgerinitiativen bieten Raum für die Verbreitung ablehnender Stimmen. Dies sind Entwicklungen die uns sehr schockieren und in denen wir gefährliche Tendenzen wahrnehmen. Insbesondere das kritiklose Aufgreifen dieses Diskurses durch Verter_innen der Presse (LVZ Online², Bild Leipzig³) und das Fehlen hörbarer Gegenstimmen veranlasst uns zu der folgenden Stellungnahme.

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Solidarität mit den Flüchtlingen im Hungerstreik in Würzburg!

Seit Mitte März ist eine Gruppe iranischer Flüchtlinge in Würzburg mit kleineren Unterbrechungen im Hungerstreik. Sie kämpfen gegen Lagerunterbringung, Residenzpflicht, Abschiebung und für ein Bleiberecht. Mit andauernden Protestcamps zeigen sie seit dem 18. März Präsenz in der Würzburger Innenstadt und kämpfen dafür, ihre gesellschaftliche Isolation zu durchbrechen und Gehör zu finden. Am 4. Juni nähten sich zwei der Hungerstreikenden die Münder zu und trugen den Protest damit auf eine neue Ebene. Am 6. Juni folgten ihnen zwei weitere.

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Demonstration im Leipziger Zentrum zur Solidaritätsbekundung mit Flüchtlingen in Tunesien

Demonstration im Leipziger Zentrum zur Solidaritätsbekundung mit Flüchtlingen in Tunesien. Jenseits aller Aufmerksamkeit leben 3.000 Flüchtlinge in Wartestellung – seit mehr als einem Jahr im Choucha-Lager. Sie rufen dazu auf, dass man jetzt endlich eine Lösung findet.

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Flughafen in Aufruhr versetzt – Aktion gegen die rassistische deutsche Abschiebepolitik

Um auf die Sammelabschiebung am Düsseldorfer Flughafen aufmerksam zu machen wurde die trügerische Ruhe des Leipziger Flughafens empfindlich gestört. Am Morgen des 07.02.2012 fanden sich ca. 15 Menschen am Leipziger Flughafen zusammen um gegen die parallel laufende Sammelabschiebung in Düsseldorf zu protestieren. Continue reading ‘Flughafen in Aufruhr versetzt – Aktion gegen die rassistische deutsche Abschiebepolitik’

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